Geschichtliche Entwicklung der Gesamtbevölkerung im Gebiet des heutigen Ghanas.
Gesamtbevölkerung
- 1,5 Mio. (Volkszählung 2. April 1911, davon 857.516 in der eigentlichen Goldküstenkolonie, 287.814 in Ashanti, 357.569 in den Nordterritorien und etwa 1.700 Weiße.)
- 2,5 Mio. (Schätzung 1921)
- 3,5 Mio. (Schätzung 1931)
- 4,5 Mio. (Schätzung 1948)
- 6,7 Mio. (Volkszählung März 1960, [1a])
- 8,6 Mio. (Volkszählung 1. März 1970, [1c])
- 11,9 Mio. (geschätzt, 1980)
- 12,3 Mio. (Volkszählung, 11. März 1984, [1c])
- 16,9 Mio. (geschätzt, 1994)
- 17,3 Mio. (UN-Schätzung für das Jahresmittel 1995, [1b])
- 18,2 Mio. (UN-Schätzung für das Jahresmittel 1996, [1c])
- 18,7 Mio. (UN-Schätzung für das Jahresmittel 1997, [1c])
- 19,2 Mio. (UN-Schätzung für das Jahresmittel 1998, [1c])
- 18,9 Mio. (Volkszählung 26. März 2000)
- 20,2 Mio. (UNFPA 2000)
- 20,8 Mio. (UN-Schätzung für das Jahresmittel 2002, [1e])
- 21,0 Mio. (amtliche Schätzung für 2005)
- 28,8 Mio. (UN-Schätzung für 2017)
Altersstruktur
- 0–14 Jahre: 41,18 % (männlich: 4.123.317; weiblich: 4.068.786) (amtliche Schätzung 2001)
- unter 15 Jahre: 41,9 % (2006)
- unter 25 Jahre: > 61 % (1960 [1a])
- 15–64 Jahre: 55,35 % (männlich: 5.455.577; weiblich: 5.555.278) (amtliche Schätzung 2001)
- > 65 Jahre:
- 3,47 % (männlich: 328.809; weiblich 362.247) (amtliche Schätzung 2001)
- 4,4 % (2006)
Geschlechtsverhältnis männlich : weiblich:
- Geburt: 1,03 : 1 (amtliche Schätzung 2005)
- < 15 Jahre: 1,02 : 1 (amtliche Schätzung 2005)
- 15–64 Jahre: 1 : 1 (amtliche Schätzung 2005)
- > 65 Jahre: 0,88 : 1 (amtliche Schätzung 2005)
- gesamt
- 51 Frauen / 49 Männer (Volkszählung 2000)
- 50 Frauen / 50 Männer (amtliche Schätzung 2005)
Bevölkerungswachstum
Geburten (pro 1000 Personen der Bevölkerung):
- 50–54 (1960 [1a])
- 45,0 (1980–1985 [1c])
- 41,3 (1985–1990 [1e])
- 37,7 (1990–1995 [1e])
- 34,0 (1995–2000 [1e])
- 23,97 (amtliche Schätzung für 2005)
- 31,0 (2006)
Durchschnittliches jährliches Wachstum der Bevölkerung
- 3,76 % (1921–1931)
- 1,77 % (1931–1948)
- 2,4 % (März 1960 – März 1970 [1a])
- 2,9 % (1991–1994)
- 2,4 % (Volkszählung 26. März 2000)
- 1,25 % (amtliche Schätzung für 2005)
- 1,8 % (2006)
Kinder pro Frau:
- ca. 7 (1960 [1a])
- 6,1 (Durchschnitt 1991)
- 5,15 (UNFPA 2000)
- 4,5 (Volkszählung 2000)
- 3,32 (amtliche Schätzung 2003)
- 4,1 (UN-Schätzung für 2003 [1e])
- 4,4 (2006)
Todesfälle (pro 1000 Personen der Bevölkerung):
- 21–24 (1960, [1a])
- 13,1 (UN-Schätzung 1980–1985 [1c])
- 12,1 (UN-Schätzung 1985–1990 [1e])
- 11,1 (UN-Schätzung 1990–1995 [1e])
- 10,7 (UN-Schätzung 1995–2000 [1e])
- 10,84 (2002)
- 13,0 (2006)
Kindersterblichkeit (Todesfälle pro 1000 Lebendgeburten)
- gesamt: 56,0 (UNFPA 2000)
- gesamt: 95,0 (Kinder unter 5 Jahre, 2003 [1e])
- gesamt: 51,43 (amtliche Schätzung 2005)
- davon männlich: 54,25 Todesfälle (amtliche Schätzung 2005)
- davon weiblich: 48,53 Todesfälle (amtliche Schätzung 2005)
Müttersterblichkeit (Todesfälle pro 1000 Lebendgeburten)
- 210 (Durchschnitt für Zeitraum 1985–2001)
Lebenserwartung [Jahre]:
- 45,0 (1960, [1a])
- 58,0 (Durchschnitt) (UN-Schätzung 1990–1995 [1c])
- davon männlich: 56,3
- davon weiblich: 59,7
- 60,05 (Durchschnitt, UNFPA 2000)
- davon männlich: 58,3
- davon weiblich: 61,8
- 58,0 (Durchschnitt) (WHO-Schätzung 2003 [1e])
- davon männlich: 57,0
- davon weiblich: 60,0
- 56,0 (Durchschnitt) (amtliche Schätzung 2005)
- davon männlich: 55,04
- davon weiblich: 56,99
- 54,0 (Durchschnittsrate für 2006)
Flächenmäßige Verteilung der Gesamtbevölkerung
Bevölkerungsdichte
- Ende des 19. Jh.:
- in den dünner besiedelten Gebieten: etwa 10 Personen/km²
- in den dichter besiedelten Regionen: etwa 30 Personen/km²
- (zum Vergleich: Distrikt Kete-Kratschi (deutsche Kolonie Togo, Grenzgebiet am Volta), 1911: 1,3 Personen/km²; Distrikt Anecho (deutsche Kolonie Togo, Küstenstadt), 1911: 40,7 Personen/km²)
- 9,65 Personen/km² (1921, ohne Britisch-Togoland)
- 13,3 Personen/km² (1931, ohne Britisch Togoland)
- 17,3 Personen/km² (1948, ohne Britisch-Togoland)
- 28,2 Personen/km² (März 1960 [1a]) (73 Personen pro Quadratmeile)
- 79,6 Personen/km² (UN-Schätzung für das Jahresmittel 1997 [1b])
- 80,3 Personen/km² (UN-Schätzung für das Jahresmittel 1998 [1c])
- 78,9 Personen/km² (Volkszählung 26. März 2000)
- 90,8 Personen/km² (UN-Schätzung für das Jahresmittel 2004 [1e])
- 87,0 Personen/km² (2006)
Bevölkerungsdispersität
- In urbanen Zonen lebten [% der Bevölkerung Ghanas]:
- 23,0 % (März 1960 [1a])
- 33,0 % (in den 1990er Jahren)
- 36,0 % (UNFPA 1995)
- 37,1 % (2006)
- Als urban gelten alle Lokalitäten mit mehr als 5000 Einwohnern.
Bevölkerungsindikatoren mit wirtschaftspolitischer Bedeutung
Personen in bezahlter, nichtselbstständiger Beschäftigung
- 361.502 (1966 [1a])
- 361.351 (1967 [1a])
- 391.261 (1968 [1a])
- 402.579 (1970, Schätzung [1a], dies entspricht mit den Angaben zur Volkszählung 1970: 4,70 % der Bevölkerung)
- 5.422.480 (Volkszählung 11. März 1984 [1b-1e], dies entspricht mit den dortigen Angaben: 44,10 % der Bevölkerung)
- Schätzung für Mitte 2003: 10.476.000 beschäftigte Arbeitskräfte ([1e], dies entspricht mit den Zahlen der UN-Schätzung zur Bevölkerung für Mitte 2003: 49,39 % der Bevölkerung)
Quellen: bis 2002: IMF; 2003 und 2004: Bank of Ghana [1b-e]
Bevölkerungsindikatoren mit gesundheitspolitischer Bedeutung
Ärzte (Anzahl pro 1000 Personen der Bevölkerung)
- 0,06 (1996 [1d])
- 0,09 (2002 [1e])
Krankenhausbetten (Anzahl pro 1000 Personen der Bevölkerung)
- 1,46 (1997 [1d][1e])
HIV/AIDS-Infizierte (% aller Personen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren)
- 3,1 (2003 [1d][1e])
Ethnien in Ghana
Die ethnischen Hauptgruppen Ghanas sind [in % der Gesamtbevölkerung]:
- Akan
- 44,1 % (1971 (1960 ?) [1a])
- 52,4 % (UN-Schätzung 1991 [1c])
- 49,1 % (Volkszählung 2000)
- Mossi (Mole-Dagbani, Mole-Dagomba)
- 15,9 % (1971 (1960 ?) [1a])
- 15,8 % (UN-Schätzung 1991 [1c])
- 16,5 % (Volkszählung 2000)
- Ewe
- 13,0 % (1971 (1960 ?) [1a])
- 11,9 % (UN-Schätzung 1991 [1c])
- 12,7 % (Volkszählung 2000)
- Guang (Guan)
- 11,9 % (UN-Schätzung 1991 [1c])
- Ga-Adangme
- 8,3 % (1971 (1960 ?) [1a])
- 7,8 % (UN-Schätzung 1991 [1c])
- 8,0 % (Volkszählung 2000)
- Gurmantchen
- 3,3 % (UN-Schätzung 1991, [1c])
- Yoruba
- 1,3 % (UN-Schätzung 1991, [1c])
Siehe auch: Liste der Völker Ghanas, Liste der Sprachen Ghanas
Bevölkerungspolitik mit demografischen Auswirkungen
Ausländer in Ghana
Die Volkszählung von 1960 erfasste auch ungefähr 537.000 Personen von nicht-ghanaischer Geburt mit ständigem Aufenthaltsort auf dem Territorium Ghanas. Sie kamen fast alle aus anderen westafrikanischen Staaten, vornehmlich aus Togo, dem damaligen Obervolta (das heutige Burkina Faso) und Nigeria. Daneben war in jener Zeit auch alljährlich eine beträchtliche temporäre Migrationswelle zu verzeichnen, die bei der Datenerhebung zur Volkszählung nicht mit erfasst wurde. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Arbeitskräfte aus den Nachbarstaaten, die zeitweise in der (kommerzialisierten) Landwirtschaft beschäftigt wurden. Man ging in diesem Zusammenhang von der Zahl 300.000 aus, die alljährlich zur Ernte über die Grenzen Ghanas strömten und anschließend das Land wieder verließen. Unter zusätzlicher Berücksichtigung von Personen ghanaischer Geburt, die als Angehörige von Personen nicht-ghanaischer Herkunft gelten, hat man 1960 das ausländische Element in der Bevölkerung Ghanas zu seinen Spitzenzeiten auf etwa eine Million beziffert, was damals etwa 15 % der Gesamtbevölkerung ausmachte. Als ein Versuch, der hohen Arbeitslosigkeit zu begegnen und auch aus einem gewissen urbanen Druck heraus entschied sich Ende 1969 die ghanaische Regierung, gesetzliche Mindesterfordernisse einzuführen, mit denen die Vergabe einer Aufenthaltsberechtigung für die Bürger anderer afrikanischer Staaten verknüpft wurde. Das Ergebnis dieser Maßnahme war ein massenhafter Exodus von Ausländern aus Ghana. Man schätzte, dass dadurch innerhalb weniger Wochen etwa 150.000 bis 200.000 Menschen aus dem Lande getrieben wurden.
Ghanaer durch Geburt oder Elternschaft (in % der Gesamtbevölkerung):
- 92,02 % (Volkszählung 1960 [1a])
- 92,1 % (Volkszählung 2000)
Ethnische Konflikte
Im Februar 1994 eskalierte im Nordosten Ghanas ein seit langer Zeit schwelender Konflikt zwischen den Konkomba und den hier bodenständigen Nanumba. Die Konkomba, die ihre Ursprünge im früheren Gebiet von Togo haben, hatten für sich den Status einer traditionellen Ethnie eingefordert, der sie allerdings auch zu den Eigentümern des von ihn bewohnten Landes gemacht hätte. Dies stieß bei den bisherigen Eignern des Landes auf Widerstand und die Lage eskalierte, als im Februar 1994 etwa 500 Menschen im Zusammenhang mit dieser Auseinandersetzung getötet wurden. Die Regierung entsandte umgehend Truppen in die Nordregionen und verhängte für sieben Distrikte den Ausnahmezustand. Etwa 6000 Konkomba flüchteten in diesen Tagen über die Grenze nach Togo, obgleich die Grenze seit Januar 1994 aufgrund außenpolitischer Spannungen zwischen Ghana und Togo offiziell geschlossen war (sie wurde erst im Dezember 1994 wieder geöffnet). Anfang März wurden in Tamale 12 Menschen getötet, als die Sicherheitskräfte der Regierung in einer Demonstration von Dagomba-Gruppen feuerten, nachdem diese angeblich zuvor eine Gruppe Konkomba angegriffen hätten. Der Konflikt weitete sich auf sieben verschiedene Ethnien der Nordgebiete aus, besonders nachdem Ende März in den Nord-Regionen ohne Ausnahmezustand Wahlen für das Distriktparlament stattgefunden hatten. Ende Mai 1994 waren im Zuge dieses Konfliktes ungefähr 1000 Menschen getötet und etwa 150.000 vertrieben. Anfang Juni 1997 einigten sich dann die sieben, in den Konflikt verwickelten Ethnien auf eine Friedensvereinbarung. Dennoch kam der Konflikt nicht zum Stillstand, da sich die Nordterritorien-Frage immer mehr zu einem Konflikt zwischen der Regierung und der Opposition entwickelte, der auch nach den Präsidentschaftswahlen vom Dezember 1996 weiter anhielt. Im September 1997 erfasste der Konflikt auch die Brong-Ahafo-Region als im Zuge von Streitigkeiten um die Landeignerschaft 3 Personen getötet und etwa 1000 vertrieben wurden. Im Dezember 1997 erfasste die Gewalt auch den Nordwesten, als sich in Wa sich zwei muslimische Sekten gewaltsame Auseinandersetzungen lieferten, die sich im Oktober 1997 auch zwischen opponierenden muslimischen Gruppen in Wenchi fortsetzten.
Außenpolitische und andere Konflikte
- Mai 1986 – Ende 1994: Konflikt Ghana-Togo;
- Ende 1992 lebten mehr als 100.000 togolesische Flüchtlinge in Ghana.
- November 1993: Konflikt Ghana-Elfenbeinküste;
- Mehr als 10.400 Personen mit ghanaischer Geburt, die bislang auf dem Gebiet der Elfenbeinküste lebten, wurden nach Ghana zurückgeführt (repatriiert).
- Mai 1996: Konflikt in Liberia;
- Eine etwa 1000 Mann starke ghanaische Militäreinheit wurde Mitte 1994 im Auftrag der ECOWAS nach Liberia entsandt. Ghana gewährte etwa 2.000 liberianischen Kriegsflüchtlingen temporäres Asyl, bestand aber darauf, dass mehr in der Zukunft nicht akzeptiert werden könnten.
Quellen
- [1] Africa South of the Sahara,
- [1a] 1 (1971) 339–371
- [1b] 29 (2000) 517–542
- [1c] 30 (2001) 544–571
- [1d] 34 (2005) 492–519
- [1e] 35 (2006) 517–545
Siehe auch
- Liste der Städte in Ghana
- Liste der Völker Ghanas
Weblinks
Einzelnachweise




